Nordkurier - Haff-Zeitung |
Artikel vom 01.04.2006 Keine Angst vor Kritik bei Bandtreffen |
Von Franziska Heidschmidt Torgelow. Aus einem kleinen Kellerraum ertönt laute Musik. Der Schlagzeuger beendet gerade sein Solo, als die restlichen Bandmitglieder mit einstimmen. Die Torgelower Musikschulband „miRaa“ probt für das fünfte Landesjugendbandtreffen MV in Bad Sülze, zu dem die vier Musiker an diesem Wochenende fahren. „Wir waren bereits im vergangenen Jahr dabei und haben viel gelernt“, erzählte Sängerin Aurelia Kanetzky. Drei Tage lang werden den jungen Bands im Jugendhaus „Alte Molkerei“ umfangreiche Workshops im Instrumental-, Kreativ- und Businessbereich angeboten. Da ist für jeden etwas dabei – Lehrgänge für Gesang, Gitarre, Schlagzeug, Bass und Groove. „Außerdem gibt es Zusatzangebote wie Bandmanagement und Auftritt“, sagte die 18-jährige Torgelowerin. Die Leitung der Workshops übernehmen ausgebildete Musiker, um den jungen Künstlern Tipps und Tricks für ihren weiteren musikalischen Weg zu zeigen. Natürlich wird an diesen Tagen nicht nur gearbeitet. „Wir wollen auch neue Leute kennen lernen, gemeinsam viel Spaß haben und feiern“, erzählte Schlagzeuger Thoralf Kleitke grinsend. Gemeinsam mit 14 anderen Bands aus ganz Mecklenburg-Vorpommern besuchen die vier Musiker nicht nur die Workshops, sondern werden auch ein kleines Konzert vor einer sieben-köpfigen Fachjury geben. „Wir konnten uns im letzten Jahr aussuchen, ob wir in einer Rangliste beurteilt werden möchten oder ein umfangreiches Feedback hören wollen“, sagte Aurelia Kanetzky. Damals entschieden sich die Bands für eine Bewertung ihres Auftrittes. Dabei haben die jungen Künstler auch keine Angst vor der Kritik der Fachjury. „Das sind alles Leute, die schon sehr lange Musik machen und richtig ausgebildet sind. Die wissen schließlich wovon sie reden“, sagte Justus Netzband. Der Bassist und seine Bandkollegen hoffen, dass sie im vergangenen Jahr einen bleibenden Eindruck bei der Jury hinterlassen haben und wiedererkannt werden. „Wir wollen zeigen, dass wir ihre Verbesserungsvorschläge berücksichtigt haben und uns steigern konnten“, erklärte Gitarristin Stefanie Juhnke. Insgesamt spielen die Bands drei Lieder bei dem Konzert. „Wir haben früher viele Songs gecovert. Mitlerweile schreiben wir aber die meisten Lieder, die wir bei Auftritten spielen, selbst“, sagte Aurelia Kanetzky. Dabei würden sie ihren Stil als „Deutsch-Rock“ bezeichnen. „Sie probieren sich aus“, erklärte Michael Dreßler. Der Musiker betreut die Band schon seit einiger Zeit und ist überzeugt von ihrem Talent. „Sie sind wirklich sehr gut und haben auch schon ihre eigene kleine Fangemeinde.“ Vielleicht gewinnen die vier Nachwuchsmusiker in diesen Tagen beim Landesjugenbandtreffen neue Fans dazu. |