Torgelows Schach-Bundesligist Greif steht als Absteiger fest
Die Torgelowerin Steffi Janotta setzte
in Hamburg Großmeisterin Vera Jürgens matt.
Foto: G. Zentgraf
Frauen aus Vorpommern erst nach großer Gegenwehr bezwungen
Torgelow (nb). Vor dem letzten Bundesliga-Wochenende in Berlin stehen die Torgelowerinnen neben Mannheim in der 1. Schach-Bundesliga der Frauen als Absteiger fest. Trotzdem wird das Team vor allem in der Begegnung gegen die Karlsruher SF alles daran setzen, um den ersehnten Mannschaftspunkt zu erzielen. Wie ernst die Schachfreunde aus Karlsruhe mit neun internationalen Titelträgerinnen des Weltschachverbandes diese Begegnung nehmen werden, ist in der Tabelle abzulesen. Nur mit zwei Siegen können die Badenerinnen nämlich dem Abstieg entrinnen.

Vom letzten Gastspiel in Hamburg sind die Schachspielerinnen des Torgelower SV Greif wiederum mit zwei Niederlagen heimgekehrt. Vergeblich mühte sich die Vertretung um die ersten Mannschaftspunkte. Die Niederlagen gegen Hamburg (2,5:3,5) und Kiel (2:4) waren knapp und zeigten einmal mehr die Routine dieser Teams.

Zum Auftakt mussten sich die Greif-Frauen nach über sechs Stunden Hamburg geschlagen geben. Den Worten des Vereinsvorsitzenden Christian Zickelbein war Erleichterung und Anerkennung zu entnehmen: "Haben die Torgelowerinnen wie ein Absteiger gespielt? Sie haben eher einen ebenbürtigen Wettkampf geliefert und werden sicher schnell in die erste Bundesliga zurückkehren."

An allen Brettern kämpften die Torgelowerinnen gegen internationale Spitze. Als in der Endphase beim 2:3-Rückstand Dagmar Köhn am sechsten Brett in das Remisangebot ihrer Gegnerin einwilligen musste, gelang ihr zwar persönlich der erste Punktgewinn, besiegelte das aber letztlich die Torgelower Niederlage.

Zuvor gelang Steffi Janotta Unglaubliches, denn sie setzte mit den schwarzen Steinen spielend die Großmeisterin Vera Jürgens matt. Die Torgelower Führung ging allerdings schnell verloren, denn Franziska Hippe und Anne Higgelke verloren. Am Spitzenbrett verbesserte Magdalena Kludacz gegen ihre Landsfrau und amtierende polnische Meisterin Marta Zielinska ihre Position Zug um Zug und gewann in beeindruckender Art und Weise. Auch in der Begegnung gegen Meerbauer Kiel waren die Greif-Frauen nicht chancenlos. Die Kielerinnen spielten aber all ihre Erfahrungen aus. Anne Higgelke gewann ihr Zeitnotduell glücklich. Remis erreichten Dagmar Köhn und Magdalena Kludacz.
aktualisiert am 17.03.04 © Nordkurier-Online 1998-2004