Ansetzungen Frauen-Bundesliga Saison 2003/2004

Die stärksten Mannschaften bieten erneut Baden-Oos und Emsdetten auf, ihre Stammsechser weisen fast genau den glei- chen Eloschnitt auf. Beide treffen bereits am ersten Wochen- ende aufeinander, so dass dem Titelkampf bald die Spannung fehlen könnte.
Mit Greif Torgelow, dem SK Großlehna und Chaos Mannheim sind drei Mannschaften aufgestiegen, die noch nie in der höch- sten Liga gespielt haben.
Greif Torgelow (Magdalena Kludacz, Dalia Blimke, Karin Haack, Karin Timme, Franziska Hippe, Steffi Janotta)
Die Mannschaft aus dem äußersten Nordosten, nahe der polni- schen Grenze, ist ein Aushängeschild ihrer Region und eine der ganz wenigen aus MeVoPo in irgendeiner 1. Bundesliga. Sie belegte im vergangenen Jahr Platz 2 bei der Sportlerumfrage des Nordkuriers. Mannschaftsleiter Steffen Bigalke hegt kei- nerlei Illusionen, sein Motto lautet: Erfahrungen sammeln. Die Mannschaft wurde gegenüber der 2. Liga leicht verändert. Dalia Blimke verstärkt die polnische Doppelspitze, zudem wurden die mecklenburgischen Landesmeisterinnen U18 und U14, Steffi Janotta und Toni Völschow, eingebaut.
SK Großlehna (Anne Czaeczine, Anastasia Karlovich, Daniela Zarkovic, Christina Domsgen, Katja Sommaro, Verena Nagel) Von einem ähnlichen regionalen Hintergrund lebt Großlehna. In dem kleinen Dorf westlich von Leipzig sind die Schachspie- ler die ,,Stars“, das halbe Dorf fiebert mit und unterstützt sie, z. B. mit kostenlosen Quartieren oder Kinderbetreuung. Die Mannschaft mit einer starken Berliner Fraktion hat im Sommer ihr Gesicht sehr verändert: um konkurrenzfähig zu sein, verab- schiedeten sich die Spielerinnen von der ,,Freundinnenmann- schaft“ und heuerten drei Legionäre an. Großlehna nennt als einziger Aufsteiger als klares Ziel den Klassenerhalt.
Chaos Mannheim (Sophie Milliet, Petra Feibert, Tatjana Ru- bina, Stefanie Heinrich, Claudia Müller, Lara Stock)
Die Schachmiezen erhalten rhetorische Konkurrenz: das Chaos aus Mannheim zieht ein. Als Staffelsieger Krefeld auf sein Aufstiegsrecht verzichtete, stand man im Badischen vor der Situation, dass man zwar wollte, aber als reiner Amateurverein nicht recht konnte. Das personelle Problem war bald gelöst: junge (Sophie Milliet und U10-Weltmeisterin Lara Stock) und erfahrene (Petra Feibert, geb. Feustel) Spielerinnen konnten mit der sportlichen Herausforderung gelockt werden. Interes- sante Ideen fand Teamchefin Sabine Klein zur Aufbesserung der Finanzen: Banner-Versteigerung bei Ebay, ein Match ge- gen die finnische Rockgruppe HIM, eine Vereins-Party mit Getränkeaufpreis – ,,Saufen für die Frauen“.-

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Schach 9/03


Zu diesem Artikel gehörten die Rundenansetzungen für das Spieljahr 2003/2004.
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