Die stärksten Mannschaften bieten erneut Baden-Oos und
Emsdetten auf, ihre Stammsechser weisen fast genau den glei-
chen Eloschnitt auf. Beide treffen bereits am ersten Wochen-
ende aufeinander, so dass dem Titelkampf bald die Spannung
fehlen könnte.
Mit Greif Torgelow, dem SK Großlehna und Chaos Mannheim
sind drei Mannschaften aufgestiegen, die noch nie in der höch-
sten Liga gespielt haben.
Greif Torgelow (Magdalena Kludacz, Dalia Blimke, Karin
Haack, Karin Timme, Franziska Hippe, Steffi Janotta)
Die Mannschaft aus dem äußersten Nordosten, nahe der polni-
schen Grenze, ist ein Aushängeschild ihrer Region und eine der
ganz wenigen aus MeVoPo in irgendeiner 1. Bundesliga. Sie
belegte im vergangenen Jahr Platz 2 bei der Sportlerumfrage
des Nordkuriers. Mannschaftsleiter Steffen Bigalke hegt kei-
nerlei Illusionen, sein Motto lautet: Erfahrungen sammeln. Die
Mannschaft wurde gegenüber der 2. Liga leicht verändert.
Dalia Blimke verstärkt die polnische Doppelspitze, zudem
wurden die mecklenburgischen Landesmeisterinnen U18 und
U14, Steffi Janotta und Toni Völschow, eingebaut.
SK Großlehna (Anne Czaeczine, Anastasia Karlovich, Daniela
Zarkovic, Christina Domsgen, Katja Sommaro, Verena Nagel)
Von einem ähnlichen regionalen Hintergrund lebt Großlehna.
In dem kleinen Dorf westlich von Leipzig sind die Schachspie-
ler die ,,Stars“, das halbe Dorf fiebert mit und unterstützt sie,
z. B. mit kostenlosen Quartieren oder Kinderbetreuung. Die
Mannschaft mit einer starken Berliner Fraktion hat im Sommer
ihr Gesicht sehr verändert: um konkurrenzfähig zu sein, verab-
schiedeten sich die Spielerinnen von der ,,Freundinnenmann-
schaft“ und heuerten drei Legionäre an. Großlehna nennt als
einziger Aufsteiger als klares Ziel den Klassenerhalt.
Chaos Mannheim (Sophie Milliet, Petra Feibert, Tatjana Ru-
bina, Stefanie Heinrich, Claudia Müller, Lara Stock)
Die Schachmiezen erhalten rhetorische Konkurrenz: das Chaos
aus Mannheim zieht ein. Als Staffelsieger Krefeld auf sein
Aufstiegsrecht verzichtete, stand man im Badischen vor der
Situation, dass man zwar wollte, aber als reiner Amateurverein
nicht recht konnte. Das personelle Problem war bald gelöst:
junge (Sophie Milliet und U10-Weltmeisterin Lara Stock) und
erfahrene (Petra Feibert, geb. Feustel) Spielerinnen konnten
mit der sportlichen Herausforderung gelockt werden. Interes-
sante Ideen fand Teamchefin Sabine Klein zur Aufbesserung
der Finanzen: Banner-Versteigerung bei Ebay, ein Match ge-
gen die finnische Rockgruppe HIM, eine Vereins-Party mit
Getränkeaufpreis – ,,Saufen für die Frauen“.-
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