Nachhilfegruppen finden immer mehr Anhänger
Torgelower Schüler nutzen Ganztags-Angebote ihres Gymnasiums
Torgelow (fz). Seit fast zwei Jahren läuft das Projekt Ganztagsschule nun schon am Kopernikus- Gymnasium in Torgelow und die Zahl der teilnehmenden Schüler steigt stetig. "An guten Tagen sind alle Räume in unserer Schule besetzt", sagt Renate Gielow, Lehrerin am Gymnasium und Organisatorin der Ganztagsschule.
An vier Nachmittagen werden Arbeitsgruppen, Nachhilfestunden oder Hausaufgabenbetreuungen angeboten. Die Kinder können wählen zwischen Sportkursen, etlichen Sprachnachhilfegruppen und vielen kreativen Arbeitsgemeinschaften. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass leistungsschwache Schüler im Fach Sport an einem Trainingskurs teilnehmen.
Auch viele Aussiedlerkinder nutzen die Chance der Nachhilfe, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Einige Schüler besuchen den Astronomiekurs, um später Führungen durch die Sternwarte machen zu können.
Auch 7. und 8. Klasse Insgesamt 250 Schüler pro Woche nehmen an einem der angebotenen Projekte teil. Im ersten Jahr wurde die Ganztagsschule nur für die Klasse fünf und sechs angeboten, aber seit diesem Schuljahr sind auch Sieben- und Achtklässler einbezogen worden. "Die ganz Kleinen haben die Möglichkeit, vier Wochen lang Schnupperkurse zu besuchen, um ihre Interessen zu erkennen. Außerdem können sie jedes halbe Jahr eine neue Gruppe besuchen", erklärt Gerhard Michalik, Schulleiter des Gymnasiums. Für die nahe Zukunft soll das Projekt auch bis in die Oberstufe erweitert werden. Doch die Schüler aus den oberen Klassen nehmen nicht nur an den Arbeitsgruppen teil, sondern leiten sogar einige. Zum Beispiel kümmert sich Robert Zentgraf, Schüler der Klasse elf, um die Schach AG. "Die Schachgruppe findet immer neue Anhänger. Wir haben jetzt festgestellt, dass die Kinder im ersten Halbjahr großes Interesse an den Arbeitsgemeinschaften zeigen und in der zweiten Hälfte des Schuljahres, nach den Halbjahreszeugnissen, die Nachhilfegruppen immer voller werden", sagt Renate Gielow.

Viele öffentliche Vereine oder Privatpersonen versuchen das Torgelower Kopernikus-Gymnasium so gut wie möglich zu unterstützen. "Das ist auch nötig, denn auf Grund der Vorschriften des Bildungsministeriums und der Anzahl der Schüler hätten wir nur zwölf Stunden zur Verfügung für die Ganztagsschule. Doch Dank der großen Mithilfe konnten wir das Angebot erweitern", sagt Gerhard Michalik, Leiter der Aquarien- und Terrarienarbeitsgruppe. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet zum Beispiel Ersthelferlehrgänge an, das Bildungs- und Qualifizierungswerk hat Kurse im Programm, und zurzeit ist die Zusammenarbeit mit der Musikschule sehr intensiv. Hier können die Projektteilnehmer Instrumente spielen lernen oder Gesangsunterricht nehmen.
Die Erfolge des Ganztagschulprojekts zeigen sich vor allem in den Nachhilfegruppen. "Viele Verbesserungen spürt man deutlich im Unterricht. Außerdem habe ich von vielen Eltern gehört, dass sie es sehr gut finden, dass ihre Kinder gut aufgehoben und sinnvoll beschäftigt sind", sagt Renate Gielow.

aktualisiert am 08.03.2003 © Nordkurier-Online 1998-2002