Bei jedem Spiel im Keilergrund an der Kasse
Ehepaar brose fiebert mit dem SAV
Torgelow (EB/J. Wergin). Wenn der SAV Torgelow-Drögeheide auf heimischem Rasen spielt, ist der Torgelower Michael Brose garantiert in der Nähe. Und auch seine Frau Birgit kommt so oft wie es geht zu den Fußballspielen. Seit die Abteilung Fußball des SAV 1994 gegründet wurde, gehört das Ehepaar Brose zu den treuen Fans der Mannschaft.

Als fußball-verbundene Torgelower hat es die beiden damals schon gewundert, dass bei den SAV-Heimspielen kein Eintritt genommen wurde. Vereinsmitglied Siegfried Tonn habe dem Ehepaar dann gesagt, dass sich niemand für diese Tätigkeit gefunden habe, erzählt Michael Brose. Und weil er und seine Frau „sowieso zu jedem Spiel gingen, um es sich anzuschauen“, erklärten sie sich bereit, zu kassieren.

Seitdem hat das Ehepaar Brose bei vielen Heim-, Freundschafts- und Pokalspielen der ersten und zweiten Mannschaft das Eintrittsgeld eingesammelt. Sie haben miterlebt, wie der SAV sich innerhalb von mehreren Jahren seinen Weg von der Kreisklasse bis in die Landesliga bahnte.

Als Schiedsrichter aktiv

Birgit Brose ist allerdings seit 1999 nicht mehr so häufig bei den Heimspielen der Keilergrund-Kicker anzutreffen. Vor drei Jahren hat sie ihren Schiedsrichter-Schein gemacht und pfeift nun als SAV-zugehöriger Referee bei den Begegnungen anderer Mannschaften.

Wie es dazu kam, dass Birgit Brose sich für den Schiedsrichter-Lehrgang anmeldete, weiß sie noch genau: „Damals hatte der jetzige Trainer des SAV, René Samuel, gerade seinen Schiedsrichterschein gemacht, und ich dachte: Was ein Mann kann, kann eine Frau auch“, erzählt die Torgelowerin.

Im SAV ist sie die einzige weibliche Schiedsrichterin. Auf dem Fußballplatz mache das schon einen Unterschied: „Wenn eine Frau pfeift, halten sich die männlichen Fans etwas zurück. Natürlich ist die Mannschaft, die das Spiel verliert, am Ende immer mit den Schiri-Leistungen unzufrieden“, weiß Birgit Brose.

Ihr härtestes Spiel sei die Begegnung Heinrichswalde gegen Wilsickow gewesen. „Das war noch zu Birgits Anfangszeit. Und weil es eine entscheidende Partie war, haben die Fans sich etwas unsanft verhalten“, berichtet Michael Brose.

Er selbst war etwa 15 Jahre als Fußballer aktiv – die meiste Zeit davon in Stralsund, aber auch in der Armee-Mannschaft Drögeheide, aus der sich später der SAV bildete, spielte er eine Zeit lang mit.

Der Sport ist aber nicht nur ein Hobby von Michael und Birgit Brose. Auch der jüngste Sohn Michél hat den Fußball für sich entdeckt. Der 13-Jährige ist ein großer Fan von FC Hansa Rostock und spielt seit siebeneinhalb Jahren im Nachwuchsbereich des TSV Greif. Der ältere Sohn Marcel feiert als Schachspieler Erfolge.

aktualisiert am 12.01.02 © Nordkurier-Online 1999-2001