Kampfsportler machen Assen Konkurrenz | ||||||
Triathletin erstmals an Spitze der Umfrage | ||||||
Sven Kaiser Neubrandenburg Spätestens seit Sonnabendabend ist Triathlon keine unbekannte Sportart mehr in der Region. Bei Langdistanz-Weltmeisterin Ines Estedt war die Freude als Sportlerin des Jahres 2002 besonders groß. Die SCN-Athletin hatte auch gleich eine Begründung am Mikrofon parat: „1997 war ich schon einmal Weltmeisterin, kam aber nicht mal unter die ersten Sechs.“ Erstmals nimmt nun eine Triathletin die Spitzenposition ein. Die Nachwuchs-Trainerin bedankte sich vor mehr als 600 Gästen in der Neubrandenburger Stadthalle bei den Lesern des Nordkurier, Freunden, Verwandten und jungen Sportlern für die Wahl. Für die wachsende Popularität des Dreikampfes aus Schwimmen, Radfahren und Laufen sprechen weitere vordere Platzierungen. Anja Dittmer (SCN), WM-Sechste über die olympische Distanz, belegte Rang sechs. Alexander Trappiel, Deutscher B-Jugendmeister, kam bei den Männern auf dem fünften Platz ein. Diese Wertung entschied zum wiederholten Male souverän Kanu-Olympiasieger und Weltmeister Andreas Dittmer für sich, der sich vor dem Publikum verbeugte und langen Applaus erhielt. Der Ausnahmeathlet hat trotz der vielen Erfolge offensichtlich keine Motivationsprobleme: „Es gibt zwar keine offiziellen Weltrekorde bei uns, doch ich möchte immer noch ein bisschen schneller fahren. In diesem Jahr ist es mir auch gelungen.“ Ansonsten dominierten Kampfsportler und Kugelstoßer die Sportlerumfrage 2002. Die Sumotori des Ueckermünder Turnverein von 1861 hatten gleich zwei Vertreter auf dem Treppchen. Neuling Gabi Knochenhauer, Dritte der Junioren-EM in der Einzel- und Mannschaftskonkurrenz, belegte ebenso Rang zwei wie Jan Kuhberg, der im Vorjahr bereits Achter in der Umfrage geworden war. Und auch Karateka Steffi Bartsch war nicht zum ersten Mal nominiert. Im Jahr 2000 nahm die heute 17-Jährige in der Endabrechnung Rang vier ein. Die Schülerin des Sportgymnasiums ist Nationalmannschaftsmitglied des Shotokan Karate Verbandes (SKV) Deutschland und gestand vor der Ehrung als Dritte „ziemlich aufgeregt gewesen zu sein“. Die Trägerin des 1. Schwarzen Gürtels war nicht der einzige Schützling von Trainer Marco Hillmann, der viele Stimmen erhielt. Überrascht vom vierten Platz war Robin Franke (16), der seinen ersten internationalen Auftritt in diesem Jahr beim Weltcup als Zweiter mit Bravour bestanden hatte. U-18-WM nächstes Ziel
Für das bisher erfolgreichste Jahr seiner jungen Laufbahn wurde Marco Hübenbecker mit dem Titel „Talent des Jahres“ belohnt. Der erst 16-jährige SCN-Kugelstoßer aus Ducherow begann die Saison mit 17,27 Meter in der Halle und sorgte bei einem Freiluft-Nachwuchsländerkampf im Vorfeld der Europameisterschaft mit 19,98 Meter für einen Paukenschlag und das wertvollste Resultat. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl wenn du siehst, wie die 5-Kilo-Kugel fliegt und bei 19 Metern noch nicht landet“, wird der Zwei-Meter-Mann diesen Wettbewerb nicht so schnell vergessen. Mit der persönlichen Bestweite zählt der Schützling von Trainer
Gerald Bergmann durchaus zu den Medaillenfavoriten bei der U-18-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Kanada. Die Lieblinge unter den Teams waren in diesem Jahr die Gymnastinnen der Jugendgruppe des Neubrandenburger Polizeisportvereins. Die jungen Damen zeigten mit Bändern, Bällen, Keulen und Reifen im Programm unter anderem, wie zur Musik von Falco Sport und Show mit einer gelungenen Choreographie vereint werden können. Schachteam überrascht Ein bisschen überraschend war der zweite Platz der Schachmannschaft des Torgelower SV Greif. Das junge Frauen-Team profitierte wohl auch von vielen Ueckermünder Stimmen. Allerdings konnte der Zweitligist die Ehrung selbst nicht entgegen nehmen. Die Reise zur Punktspielrunde nach Potsdam hielt die Mannschaft davon ab. Die Nachricht vom 3,5:2,5-Sieg gegen Rüdersdorf traf unmittelbar vor der Ehrung ein. Der Titelverteidiger, das Drachenboot-Nationalteam der Junioren, kam hinter den Motoballern aus Jarmen auf Rang vier ein. Die jeweils drei Erstplatzierten freuten sich über Gutscheine von Spyder Sports im Wert von insgesamt knapp 2000 Euro. Ob Leichtathleten, Kanuten, Volleyballer, Fußballer oder Triathleten – alle der mehr als 600 Besucher der Sportlerparty fühlten sich gut aufgehoben. Das Parkett war bei internationaler Popmusik und deutschen Schlagern der Summer Sun-Tanzband gut gefüllt. Mit dem Auftritt der Neubrandenburger Tanzaktion und Artist Michael Mellering bot das Programm attraktive Showelemente. | ||||||
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