Wie wird man Schach-Weltmeister?

Zurzeit gibt es im Schach zwei amtierende Weltmeister. Titelträger des Weltverbands »Fide« ist Rustam Kasimdschanow (24) aus Usbekistan. Viele der besten Schachspieler der Welt haben sich jedoch aus Protest gegen interne Probleme vom Weltverband abgespalten und spielen einen eigenen WM-Titel im klassischen Schach aus. Hier ist zuzeit der Russe Wladimir Kramnik (29) Weltmeister. Er löste im Jahr 2000 seinen Landsmann Garri Kasparow (31) ab.

Der Weltmeister verliert seinen Titel nur, wenn er von einem Herausforderer geschlagen wird. Für dieses Duell muss man sich in einem Turnier gegen die besten Schachspieler durchsetzen. Der Ungar Peter Leko (25) ist der nächste Herausforderer und spielt vom 25. September bis 18. Oktober in Brissago (Schweiz) 14 Partien gegen Kramnik um den Titel.

Die beiden Spieler haben in den ersten vier Stunden einer jeden Begegnung je zwei Stunden Zeit für 40 Spielzüge. Dauert die Partie länger, erhält jeder eine zusätzliche Stunde für 20 weitere Züge. Ab der siebten Stunde hat jeder Spieler nur noch 15 Minuten für die restlichen Züge Zeit, bekommt aber 30 Sekunden Bedenkzeit pro Zug angerechnet. Ein Sieg zählt einen ganzen, ein Remis einen halben Punkt. Weltmeister ist, wer als Erster sieben Punkte erzielt hat. Steht es am Ende 7:7, wird das Preisgeld aufgeteilt, und der Weltmeister behält den Titel.


Quelle: SportBild Nr. 38 vom 15. September 2004, S. 43